Krank im Homeoffice? Das sollten Sie wissen
Die Corona-Pandemie hat unseren Arbeitsalltag grundlegend verändert. Den Job aus dem Homeoffice zu managen, ist mittlerweile nichts Besonderes mehr. Mit Erkältungssymptomen am Arbeitsplatz zu erscheinen, ist vielerorts völlig unerwünscht. Der sogenannte Präsentismus, die Tatsache, dass die Mitarbeiter trotz Krankheiten im Büro erscheinen, hat sich vielerorts ins Homeoffice verlagert. Viele Beschäftige schleppen sich trotz Fieber und Grippe zum Zoom Meeting und lächeln freundlich i die Kamera, obwohl sie schleunigst ins Bett gehören. Homeoffice trotz Krankschreibung ist irgendwie ganz normal. Aber ist es wirklich ratsam, die Zähne zusammenzubeißen, obwohl Ruhe angesagt wäre? Wohl eher nicht.
Permanente Erreichbarkeit im Homeoffice trotz Krankschreibung
Im Besonderen sind es Schuldgefühle und die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, die Angestellte zurückschrecken lassen, sich krankzumelden. Ist der Kopf auch glühend heiß und die Stimme krächzend, so schlimm kann es doch nicht sein, dass der Laptop ausgestellt werden muss. Auch wenn Sie im Bett liegen, der Rechner ist schnell zur Hand und Kommunikation mit Kollegen und Geschäftspartnern jederzeit möglich. Warum nicht auch mit Schüttelfrost Mails checken und Anfragen beantworten? Die Arbeit wird nicht weniger und gerade, wenn Sie ein ausgesprochener Teamplayer sind, möchten Sie Ihre Kollegen nicht in Stich lassen.
Ob das jedoch immer so sinnvoll ist? Vielleicht bringt es allen Beteiligten mehr, sich für bestimmten Zeitraum auszuklinken und wieder ganz gesund zu werden. Ein Infekt, der nie ganz ausheilt und unser Immunsystem unterschwellig permanent schwächt, hat keinen Sinn. Dennoch ist Arbeiten von zu Hause trotz Krankschreibung weitverbreitet.
Eigenverantwortung bekommt größeren Raum
Arbeiten von zu Hause trotz Krankschreibung ist nicht immer die beste Option. Wenn Sie mit hohem Fieber aufwachen und der Schädel brummt, machen Sie niemandem einen Gefallen trotzdem zu arbeiten. Fühlen Sie gut in sich hinein und nehmen Sie alle Symptome ernst. Treffen Sie dann ganz bewusst eine Entscheidung. Wenn Arbeiten nicht möglich ist, dann ergibt es keinen Sinn, sich halbherzig an Aufgaben heranzuwagen. Mit starken Symptomen gehen auch Konzentration und Belastbarkeit verloren.
Klar, bei leichtem Schnupfen und milden Symptomen ist Arbeiten kein Problem. Hier kann der Loyalität zum Arbeitgeber nachgegeben werden. Schafft man es allerdings kaum mehr aus dem Bett, dann sollten diese Befindlichkeiten auch entsprechend ernst genommen werden. Hier wird der Besuch beim Arzt die beste Lösung sein. Ist die Krankschreibung dann beim Arbeitgeber, sollte der Rechner auch ausgestellt und der Genesungsprozess eingeleiteten werden. Es ist dann erlaubt, nicht erreichbar zu sein und dringende Aufgaben an Kollegen abzugeben. Ganz ohne schlechten Gewissen, nun stehen Sie an erster Stelle.
Arbeit im Homeoffice trotz Krankschreibung
Experten raten, einen Leitfaden innerhalb des Unternehmens zu entwickeln. Dieser macht es allen Beteiligten leichter, mit Krankheitsfällen umzugehen und gibt wertvolle Anhaltspunkte für die perfekte Vorgehensweise. Wurde ein System im Team entwickelt, ist die Vorgehensweise für alle Mitarbeiter leicht nachvollziehbar. Idealerweise wird alles schriftlich fixiert und zum besseren Verständnis von der gesamten Belegschaft unterzeichnet.
Ziel ist es immer, die Notwendigkeiten des Arbeitgebers und die Bedürfnisse des Arbeitnehmers in Einklang zu bringen. Eine Unternehmenskultur der Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt vereinfacht vieles. Der Präsentismus Kodex einer Firma kann nur so effizient sein, wie er von den Vorgesetzten vorgelebt wird. Selbst nicht zu arbeiten, wenn man Krankheitssymptome zeigt, sollte selbstverständlich sein. Homeoffice trotz Krankheit darf niemals eingefordert werden. Eine gute Führungskraft ermutigt seine Mitarbeiter und rät vom Arbeiten von zu Hause trotz Krankschreibung ab. Dies nimmt auch beim Arbeitnehmer Druck weg, sodass er sich schneller erholen kann.
Die richtige Wertung
Sich selbst und seine Bedürfnisse einzunehmen, hat etwas mit emotionaler Intelligenz zu tun. Wem bringt es schon etwas, wenn Sie sich komplett verausgaben und die Signale, die Ihr Körper aussendet, einfach ignorieren. Niemandem! Nur, wenn Sie aus Ihrer eigenen Mitte herausarbeiten, haben Sie langfristigen Erfolg, der auch Ihrem Unternehmen zugutekommt. Wertvolle Erholungsphasen einfach zu übergehen, kann niemals der richtige Weg sein. Intelligente Chefs wissen das und machen Arbeitnehmern, die krank sind, keinerlei Vorwürfe. Es hat also überhaupt nichts mit Faulheit und Selbstsucht zu tun, im Krankheitsfall zunächst an uns selbst zu denken.
Fazit
Arbeiten von zu Hause trotz Krankschreibung stellt einige Herausforderungen an unsere Eigenverantwortung. Eine gewisse Maß an Pragmatismus ist hier gefragt. Nur mit einer gehörigen Portion Menschenverstand lassen sich Privatleben, Kinderbetreuung, Haushalt sowie Meetings im Homeoffice in Einklang bringen. Damit alles gut funktioniert sind ebenso eine große Portion an Vertrauen seitens des Arbeitgebers sowie gute Kontakte innerhalb der gesamten Belegschaft notwendig. Zu viel Kontrolle führt schnell zu Frustration und Angst. Die Bereitschaft mehr zu tun als es notwendig ist, sinkt rapide.
Aber auch seitens des Arbeitnehmers kommt es auf Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Loyalität und Engagement an. Es darf nicht gleich die schnupfende Nase sein, die eine Krankschreibung nach sich zieht. Ein verantwortungsvoller Mitarbeiter ist sich seiner Bedeutung bewusst und agiert nach bestem Wissen und Gewissen. Er hat die Interessen des Unternehmens stets vor Augen und organisiert alles entsprechend, sollten aufgrund einer Erkrankung mit längeren Ausfallzeiten zu rechnen sein. Verantwortung und Achtsamkeit sind die notwendigen Softskills. So verhalten Sie sich im Homeoffice trotz Krankschreibung richtig.