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Bewerbung auf Empfehlung: Formulierungsbeispiele und Tipps

Eine Bewerbung auf Empfehlung durch Bekannte und Mitarbeiter ist eine wertvolle Referenz für eine angestrebte Anstellung. Diese Empfehlung ist allerdings kein Freibrief für nachlässige Formulierungen. Gehen Sie am besten nach den folgenden Tipps und Beispielen mit der gleichen Sorgfalt wie für eine anonyme Bewerbung vor.

Merkmale einer Bewerbung auf Empfehlung

Eine normale Bewerbung bezieht sich auf die angestrebte Stelle und die dazu passenden Fähigkeiten eines Bewerbers. Positiv vermerken es Personaler, wenn hierin die Fundstelle für die Bewerbung, etwa eine Stellenausschreibung im Internet, genannt wird. Bei anonymen Empfehlungen durch Hörensagen müssen sich Bewerber als unbekannte Person aus der Reihe der Mitbewerber abheben. Im Anschreiben einer Bewerbung auf Empfehlung steht ein Name, der beim Personaler bekannt ist. Das Wort dieser empfehlenden Person hat Gewicht bei den Vorgesetzten. Dementsprechend gründlicher durchleuchten die Auswählenden eine damit aufgewertete Bewerbung.

Gründe für eine Bewerbung auf Empfehlung durch Bekannte und Mitarbeiter

Viele Angestellte treten mit wenig interner Erfahrung in ein Unternehmen ein. Sie arbeiten fleißig, bereichern Projektteams, treffen wertvolle Entscheidungen. Möglicherweise arbeiten Sie einem Vorgesetzten derart vorteilhaft zu, dass dieser Sie an anderer Stelle im Unternehmen besser eingesetzt sieht. Er wird eine Empfehlung aussprechen. Oder Sie finden am Schwarzen Brett eine interne Stellenausschreibung, die Sie als passend zu Ihren Fähigkeiten und Interessen erkennen.

Das gilt es bei einer Bewerbung auf Empfehlung zu beachten

Eine Bewerbung auf Empfehlung durch Bekannte und Mitarbeiter ist ein vorzüglicher Türöffner für Karrierechancen. Allerdings kommt eine solche Bewerbung nur gut an, wenn Sie außer der Empfehlung weitere triftige Gründe nennen können. Am besten formulieren Sie diese so, als würden Sie sich anonym auf eine Stelle bewerben. Das i-Tüpfelchen ist dann die Namensnennung der empfehlenden Person.

Machen Sie sich also zuerst Gedanken über Firma und Jobangebot und erst ganz zum Schluss über die richtigen Formulierungen für die Bewerbung auf Empfehlung. Angaben über die aktuelle Position des Empfehlers sind nicht hilfreich. Wenn diese Person ein gutes Ansehen im Unternehmen genießt, lässt allein die Namensnennung die Personaler aufhorchen. Vergessen Sie nie, dass es Punkt für Punkt um Ihre eigene Personendarstellung und Ihren eigenen Bezug zur angestrebten Anstellung geht.

Formulierungen für die Bewerbung auf Empfehlung – drei Tipps

Bei einer Bewerbung auf Empfehlung haben Sie als Bewerber einen Wissensvorsprung vor anderen Mitbewerbern. Nutzen Sie diesen schriftlich bei erfolgversprechenden Formulierungen für die Bewerbung auf Empfehlung:

Tipp Eins: Namensnennung der empfehlenden Person

Bedenken Sie bei der Formulierung die Geschwindigkeit, in der sich Personaler durch Bewerbungsberge arbeiten. Ihnen bleiben zwei bis 20 Sekunden, um die Aufmerksamkeit auf Ihre Bewerbungsmappe zu lenken. Dies gelingt, indem Sie bei den Formulierungen für die Bewerbung auf Empfehlung den Namen und eventuell dessen aktuelle Position in der Firma gleich unter die Anrede an den Ansprechpartner. Nicht mehr als eine halbe, höchstens eine Zeile des Anschreibens dürfen Sie dafür verwenden.

Tipp Zwei: Fokus auf die angestrebte Tätigkeit

Unter der Empfehlungsnennung beziehen Sie sich – ebenfalls in höchstens einer Zeile – direkt auf die angestrebte und ausgeschriebene Stelle. Achten Sie dabei auf die exakte Bezeichnung, selbst dann, wenn seitens der Firma eine fehlerhafte Formulierung gewählt wurde.

Tipp Drei: Unternehmenswissen erwähnen

In der dritten oder vierten Zeile des Anschreibens nennen Sie Ihre eigene, aktuelle Position. Gern darf hier die Dauer der gesammelten Erfahrungen genannt werden. Allerdings sind nur diejenigen relevant, die auch für die künftige Stelle Bedeutung haben. Erlaubt ist anschließend ein kleiner Schwenk zu Unternehmensinterna, die in Bezug auf die angestrebte Stelle stehen.

Bewerbung auf Empfehlung: Muster

Sehen Sie hier knackige Beispiele für eine erfolgversprechende Bewerbung auf Empfehlung durch Bekannte und Mitarbeiter:

Neues Unternehmen, neue Qualifikation

»Sehr geehrte Frau Liebermann,

Ihr Mitarbeiter M. Mustermann aus der Abteilung [XY] hat mir von der Suche Ihrer Firma nach einer Fachkraft für die Abteilung/den Bereich [XY] berichtet. Meine jahrelange Erfahrung [XY] macht mich zur geeigneten Person für eine Neubesetzung. Gern möchte ich Ihr Team mit meinem technischen Wissen bereichern.«

Neues Unternehmen, gleiche Qualifikation

»Sehr geehrte Frau Schulze,

als [Berufs-/aktuelle Tätigkeitsbezeichnung] mit jahrelanger Praxiserfahrung und spezieller Expertise im Bereich [derzeitige Abteilung/Position] suche ich nach einer spannenden neuen Stelle. Von meinem Bekannten M. Mustermann in Ihrer Abteilung [Bereichs-/Tätigkeitsnennung des empfehlenden Bekannten] habe ich erfahren, dass Sie genau dafür [angestrebte Stelle nennen] qualifiziertes Personal suchen.«

Gleiches Unternehmen

»Sehr geehrter Herr Meier,

auf Empfehlung durch Ihren Mitarbeiter Herrn M. Mustermann habe ich erfahren, dass Sie im Bereich [XY] eine Stelle für einen [XY] neu besetzen. Meine jahrelange Erfahrung im [XY] als [XY] passt hervorragend zu deren Anforderungen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass ich Ihr Team dort ausgezeichnet ergänzen kann.«

Drei häufige Fehler bei einer Bewerbung auf Empfehlung

Wie bei jeder Bewerbung schleichen sich auch in diesem Fall Flüchtigkeitsfehler ein. Vermeiden Sie vor allem diese drei häufigen Fehler:

Fehler Eins: Selbstdarstellung

Erfahrungen sind wertvoll, Fähigkeiten vorteilhaft, doch stets nur in Bezug auf die angestrebte Stelle. Egal, was Sie alles können: Nennen Sie nur solche Details, die Sie als außergewöhnlich qualifiziert darstellen. Alles andere lernen Ihre Vorgesetzten im Vorstellungsgespräch genauer kennen.

Fehler Zwei: Endlos langer Lebenslauf

Im Laufe der Berufserfahrung wird ein Lebenslauf beachtlich lang. Aber für die Entscheider ist nur wichtig, welche Stationen mit Relevanz für die angestrebte Stelle Sie mit welchem Erfolg bisher durchlaufen haben. Alles andere: Weg damit! In einem Vorstellungsgespräch dürfen Sie gern „nachladen“ und sich somit als Experte persönlich präsentieren.

Fehler Drei: Vollständige Bewerbungsunterlagen

Natürlich ist die Bewerbungsmappe dick. Sie enthält vollständig das Bewerbungsanschreiben, den Lebenslauf und Zeugnisse. Dennoch landet sie auf dem Ablehnerberg, wenn im Anschreiben nicht ausdrücklich beigefügte Anhänge in der richtigen Reihenfolge aufgeführt sind.

Fazit

Eine Bewerbung auf Empfehlung ist ein wertvoller Vorsprung im Wettbewerb und spannende Stellen. Doch die Empfehlung ist nur das Sahnehäubchen. Die Fachkraft hinter der Empfehlung müssen Sie knapp und markant, vor allem sorgfältig und firmenbezogen präsentieren.