Zweites Bewerbungsgespräch: Mögliche Tipps & Fragen
Nicht wenige Unternehmen möchten ihre Bewerber sehr genau kennenlernen, ehe sie ihnen einen Arbeitsvertrag anbieten. Das ist auch durchaus sinnvoll, denn so kann im Vorfeld herausgefunden werden, ob der Bewerber überhaupt zu den Anforderungen der Stelle passt. In den letzten Jahren hat es sich in vielen Unternehmen etabliert, Bewerber nach einem ersten, erfolgreichen Vorstellungsgespräch für einen zweiten Termin einzuladen. Bekommt man eine zweite Einladung, darf man schon einmal erleichtert sein – die erste Hürde hat man genommen und man konnte das Unternehmen bereits von sich überzeugen.
Bei der zweiten Runde kommt es dagegen aber auf die Details an: Hier werden die Kandidaten „auf Herz und Nieren geprüft“ – man möchte erörtern, ob der Kandidat wirklich für die Stelle passend ist, ob er sich mit dem Unternehmen identifizieren kann und ob er den Herausforderungen gewachsen ist. Doch genau das macht viele Bewerber so nervös, da sie nicht genau wissen, was sie erwartet.
Zweites Bewerbungsgespräch: Was passiert dabei?
Beim ersten Jobinterview möchte ein Unternehmen in erster Linie die wichtigsten Kompetenzen testen, den Menschen kennenlernen und Fragen zu seinem beruflichen Werdegang stellen. Normalerweise werden dabei Fragen zum Lebenslauf oder zu einzelnen beruflichen Stationen abgefragt, oft geht es auch um charakterliche Aspekte. Wer zu einem zweiten Gespräch eingeladen wird, kann davon ausgehen, dass das erste Gespräch zur Zufriedenheit des Personalers verlaufen ist. Doch damit ist es nicht getan, denn auch das zweite Vorstellungsgespräch bringt noch einige Hindernisse und Tücken mit sich – und es gibt womöglich noch weitere Bewerber, die man ebenfalls ein zweites Mal einlädt. Aus diesem Grund geht es in der zweiten Runde darum, herauszufinden, welche Eigenschaften und Qualifikationen den Kandidaten von seinen Mitbewerbern unterscheidet. Hier werden in der Regel tiefergehende Fragen gestellt, wie zum Beispiel zu den Erfahrungen, zu spezifischen Fachkenntnissen oder auch zur Arbeitsweise.
Wie kann man sich auf ein zweites Bewerbungsgespräch vorbereiten?
In jedem Fall kann man als Bewerber damit rechnen, beim zweiten Gespräch einige Herausforderungen meistern zu müssen. Man muss sich darauf einstellen, dass der Termin intensiver und prüfender verläuft als der erste, der bei dieser Vorgehensweise eher allgemeiner verläuft. Sicherlich fühlt man sich dem Ziel bereits zum Greifen nah, dennoch ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich für ein zweites Bewerbungsgespräch noch einmal voll zu konzentrieren. In den meisten Fällen wird der Personaler versuchen herauszufinden, wie man mit Stress und Druck umgeht und welche Schwächen man hat. Er beobachtet, wie man auf Probleme reagiert, welche Lösungswege man aufzeigen kann und er erkennt mit seinem geschulten Auge ebenfalls, ob man den Job auch wirklich haben möchte.
Doch wie kann man sich nun selbst auf ein zweites Bewerbungsgespräch vorbereiten, wenn man gar nicht konkret weiß, was einen überhaupt erwartet? In jedem Fall sollte man konzentriert, ausgeschlafen und aufmerksam an den Termin herangehen. Wer sich im Vorfeld gut über das Unternehmen informiert und weiß, was sein Leitbild und seine Werte sind, wer seine Dienstleistungen oder Produkte kennt, bringt bereits einen großen Vorteil mit sich. Es ist darüber hinaus auch sinnvoll, sich vorher die Webseite des Unternehmens sehr genau anzusehen. Vielleicht hat man auch bereits einen ersten Eindruck vom Unternehmen erhalten und Probleme erkannt, die es zu lösen gilt? Es ist empfehlenswert, sich Notizen zu machen, ehe man ein zweites Bewerbungsgespräch besucht und so viel wie möglich vorab zu recherchieren. Es gilt zu zeigen, dass man für die Stelle genau die richtige Person ist und dass man genau weiß, worauf man sich bei diesem Unternehmen einlässt.
Die Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg für jedes Vorstellungsgespräch, aber für die zweite Runde ist sie absolut entscheidend. Sie müssen zeigen, dass Sie ein ausgeprägtes Verständnis für das Unternehmen sowie seine operativen Ziele haben. Recherchieren Sie so viel wie möglich über die Firma und die Leute, die Sie treffen werden. Zeigen Sie, dass Sie die richtige Person für die Stelle sind, indem Sie unter Beweis stellen, dass Sie das Unternehmen und dessen Mitarbeiter verstehen und einen Mehrwert schaffen wollen.
Typische Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch
Es gibt viele Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch immer wieder mit sich bringt, wie zum Beispiel:
- Was reizt sie an diesem Job?
- Was könnten wir bei uns verbessern?
- Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
Wichtig: Werden Sie nicht nervös, sondern antworten Sie ehrlich, interessiert und geduldig auf diese Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch. Man möchte den Bewerber besser kennenlernen und ihn nicht festnageln – denn für beide Seiten muss es passen. Auch ein Bewerber kann in diesem Stadium merken, dass die Firma vielleicht doch nicht so ganz zu seinen Vorstellungen für seine berufliche Entwicklung passt
Zu guter Letzt kommt in den meisten Fällen die Frage, vor der sich viele Bewerber fürchten: „Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?“ Doch keine Angst, denn diese Frage ist die perfekte Chance, um noch einmal seine Qualifikationen und persönlichen Vorzüge hervorzuheben – nicht überheblich, aber mit einer gesunden Portion Selbstsicherheit. Wer diese und die weiteren Fragen meistert und sich von der Konkurrenz abhebt, kann sich gute Chancen auf einen neuen Job ausrechnen.
Fazit: Keine Angst vor dem zweiten Vorstellungsgespräch
Mehr und mehr Firmen führen zwei oder sogar drei Vorstellungsgespräche, um einen noch besseren Eindruck ihrer Bewerber zu erhalten, bevor sie sich endgültig für sie entscheiden. Für Bewerber bringt dies sicherlich einige Tücken mit sich, andererseits hat man auf diese Weise auch selbst die Möglichkeit, herauszufinden, ob die Stelle einem tatsächlich zusagt. Letzten Endes ist nämlich ein Vorstellungsgespräch für beide Seiten eine Möglichkeit zu erfahren, ob man auch wirklich zusammenpasst.