Keine Gehaltserhöhung seit Jahren: Das können Sie tun!
Arbeitet man seit vielen Jahren beim selben Arbeitgeber, so wünscht man sich früher oder später natürlich auch mehr Geld – das ist nur allzu verständlich, denn oft übernehmen Mitarbeiter mit zunehmender Erfahrung auch mehr Verantwortung. Was sollte man aber tun, wenn man keine Gehaltserhöhung seit Jahren erhält – und wie reagiert man am besten bei einer Ablehnung? Alles Wichtigste stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.
Keine Gehaltserhöhung seit Jahren? Selbst aktiv werden lohnt sich!
Tatsächlich ist es so, dass viele Menschen sich davor scheuen, ihren Vorgesetzten nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Zu groß ist die Angst vor einer Ablehnung. Dennoch wird natürlich kein Chef einfach so mehr Geld bieten, wenn er nicht explizit danach gefragt wird – zumindest nicht, wenn man nicht nach Tarif bezahlt wird. Somit gilt: Wer keine Gehaltserhöhung trotz mehr Verantwortung erhält, sollte in jedem Fall selbst aktiv werden. Wichtig ist allerdings im Vorfeld eine gute Vorbereitung. Am besten legt man sich einige Argumente zurecht, die dafür sprechen, ein höheres Gehalt zu bekommen. Dazu gehört unter anderem aber ebenso, sich zu überlegen, welche möglichen Gegenargumente der Chef aufführen könnte – und wie man diese wiederum entkräften kann.
Ein weiterer Aspekt, den man sich gut überlegen sollte, ist die gewünschte Summe. Es ist sinnvoll, einen Betrag zu nennen, der nicht vollkommen überzogen, sondern angemessen und sinnvoll sowie den eigenen Leistungen entsprechend ist. Wer nun aber eine Gehaltserhöhung im Gespräch anstrebt, sollte am besten einen etwas höheren Betrag nennen als gewünscht. So hat man noch etwas Verhandlungsspielraum, falls der Chef ablehnt – und falls nicht, ist das natürlich umso besser!
Der richtige Zeitpunkt ist für eine erfolgreiche Gehaltserhöhung mitverantwortlich
Es ist eine Sache, wenn man sich dazu entschließt, seinen Arbeitgeber um mehr Geld zu bitten. Mindestens genauso wichtig ist es allerdings auch, auf das richtige Timing zu achten. Wenn der Chef gerade gestresst ist, schlechte Laune hat und eigentlich gar nicht so richtig zuhören kann, ist sicherlich nicht der passende Zeitpunkt und die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung wird größer. Auch in einer wirtschaftlich schwierigen Phase kann man in der Regel oder nach einem groben Fehler, den man selbst verschuldet hat, nicht mit mehr Geld rechnen. Es lohnt sich dann, lieber etwas abzuwarten, bis die Rahmenbedingungen stimmen. Ideal ist ein Zeitpunkt nach einem beachtlichen Erfolg oder einer herausragenden Leistung: Ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt oder Lob vom Chef kann ein passender Einstieg für das Gespräch sein.
Mehr Verantwortung bedeutet mehr Arbeit – aber oft auch mehr Geld
Zunehmende Verantwortung geht in einem Unternehmen natürlich stets mit mehr Arbeit einher. Wer seit Jahren im selben Job arbeitet, ohne sich weiterentwickelt zu haben, leistet natürlich meist im Großen und Ganzen dasselbe wie am Anfang und hat nicht die besten Aussichten auf mehr Gehalt. Überzeugen lassen sich Arbeitgeber immer mit mehr Verantwortung: Wer sich aktiv einbringt, Weiterentwicklungen anstrebt und seinem Arbeitgeber einen echten Mehrwert bietet, hat die besten Chancen. Auch die Leitung eines Projekts, die Betreuung von Auszubildenden oder auch die Übernahme einer Führungsposition sind gute Gründe, um irgendwann mit dem Vorgesetzten über die Entlohnung zu sprechen. Je wertvoller und unersetzbarer man selbst für das Unternehmen ist, desto wichtiger ist es für jeden Vorgesetzten, seinen Mitarbeiter zu halten – und dann stimmt er einem höheren Gehalt auch eher zu.
Grobe Fehler bei der Gehaltsverhandlung – was Mitarbeiter nicht tun sollten
Wenn die angestrebte Gehaltserhöhung abgelehnt wird, obwohl man gute Leistungen erbracht hat, ist natürlich jeder erst einmal enttäuscht und entmutigt. Dennoch sollte man dies zum Anlass nehmen, sich Gedanken zu machen und sich vielleicht noch zu verbessern. In keinem Fall sollte man jedoch emotional darauf reagieren und weder wütend werden noch beleidigt sein – das wäre unprofessionell und bringt einen sicherlich nicht weiter. Es ist essenziell, das Verhältnis zum Chef zu erhalten, damit die Verhandlungsposition im nächsten Gespräch mindestens genauso gut ist. Was man aber in jedem Fall tun kann und sollte, ist danach zu fragen, was der Grund für die Ablehnung ist. Kann man dies nicht, weil man zu aufgebracht oder enttäuscht ist, ist es meist besser, sich lieber an einem anderen Tag noch einmal mit dem Vorgesetzten über die Beweggründe zu unterhalten und einen weiteren Gesprächstermin zu vereinbaren.
Ebenfalls absolut tabu ist es, sich die «Gehaltserhöhung» auf eine andere Weise einzuholen, wie zum Beispiel der Entnahme von Materialien aus dem Lager, der Verkürzung der eigenen Arbeitszeit oder anderer Schnitzer. Das führt höchstens zu Kritik, zu einer Abmahnung oder sogar zur eigenen Kündigung.
Was tun, wenn man keine Gehaltserhöhung bekommt – trotz mehrmaliger Versuche?
Im Durchschnitt sind es rund 10 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland, die früher oder später ihren Job kündigen, wenn der Vorgesetzte ihrem Wunsch nach mehr Geld nicht nachkommt. Allein vom Gehalt sollte man seinen Job allerdings auch nicht abhängig machen, denn nur wer langfristig zufrieden mit seiner Arbeit ist, schafft eine Grundlage für die Zukunft. So ist es sinnvoll, sich hin und wieder mit den eigenen Wünschen und Ansprüchen auseinanderzusetzen und sich zu fragen, ob es überhaupt mittelfristig Chancen auf mehr Geld oder eine Weiterentwicklung gibt. Bietet das Unternehmen die Möglichkeit eines Aufstiegs oder der Übernahme weiterer Aufgaben? Gibt es die Option, den Bereich zu wechseln, um eine höhere, besser bezahle Position anzunehmen?
Erhält man jedoch trotz stetig hervorragender Leistungen nicht die Möglichkeit, sich in irgendeiner Weise weiterzuentwickeln und einen Mehrwert für sich selbst zu schaffen, so bleibt am Ende wohl nur noch die Suche nach einem neuen Job.